Fritz Kühn ist einer der Künstler, der zu Lebzeiten sowohl in der BRD als auch in der DDR geschätzt wurde. Vom Landeskonservator Prof. Dr. Jörg Haspel wird er als „einer der bedeutendsten Berliner Metallbildhauer des 20. Jahrhunderts überhaupt“ und als „eine der faszinierendsten Künstlerpersönlichkeiten der deutsch-deutschen Nachkriegsgeschichte“ bezeichnet. Im April 1910 als Sohn eines Kunstschlossers und Schmiedes geboren beginnt er mit 14 Jahren eine Lehre als Werkzeugsmacher, die er mit Auszeichnung abschließt. 1937 legt er die Meisterprüfung als Kunstschmied ab und eröffnet eine Atelier-Werkstatt in Berlin-Bohnsdorf, die 1943 zerbombt wird.
Dabei gehen zahlreiche Fotografien, Zeichnungen und Entwürfe
verloren. In den ersten Nachkriegsjahren baut er sein nunmehr in Ostberlin
liegendes Atelier wieder auf und trägt deutlich zum Wiederaufbau der Stadt bei,
indem er Arbeiten für zahlreiche öffentliche Einrichtungen ausführt und dabei
mit vielen Architekten zusammenarbeitet. Sein Engagement wird 1954 durch den
Nationalpreis 3. Klasse gewürdigt.
Der internationale Durchbruch erfolgt u.a. durch den im selben Jahr von der DEFA gedrehten Film Lebendiges Eisen, der sich mit seinem Werk befasst. Vier Jahre später nimmt er auch an der Brüsseler Weltausstellung teil, in der seine Arbeit am westdeutschen Pavillon zu sehen ist.
Im Jahr 1964 wird er zum Professor an der Hochschule für Bildende und Angewandte Kunst in Berlin-Weißensee ernannt. Zu dieser Zeit plant er einen Neubau neben seiner Atelier-Werkstatt, wo Kurse für Metallgestaltung in Zusammenarbeit mit der Hochschule angeboten werden sollten. Sein vorzeitiger Tod 1967 setzt jedoch diesem Vorhaben ein Ende. Im Jahr 1983 wird sein Werk von der DDR zum nationalen Kulturerbe erklärt.
Der internationale Durchbruch erfolgt u.a. durch den im selben Jahr von der DEFA gedrehten Film Lebendiges Eisen, der sich mit seinem Werk befasst. Vier Jahre später nimmt er auch an der Brüsseler Weltausstellung teil, in der seine Arbeit am westdeutschen Pavillon zu sehen ist.
Im Jahr 1964 wird er zum Professor an der Hochschule für Bildende und Angewandte Kunst in Berlin-Weißensee ernannt. Zu dieser Zeit plant er einen Neubau neben seiner Atelier-Werkstatt, wo Kurse für Metallgestaltung in Zusammenarbeit mit der Hochschule angeboten werden sollten. Sein vorzeitiger Tod 1967 setzt jedoch diesem Vorhaben ein Ende. Im Jahr 1983 wird sein Werk von der DDR zum nationalen Kulturerbe erklärt.
Plastische Form "Von Spitz zu Flach", 1959, Stahl geschmiedet, © Achim Kühn |
Wie Hans Uhlmann oder Bernhard Heiliger ist Fritz Kühn ein
wesentlicher Vertreter der deutschen Metallplastik, die in der Nachkriegszeit
immer wichtiger wird. Dabei lässt er sich sehr viel von natürlichen Formen oder
Symbolen inspirieren - „Die Natur ist mein Lehrmeister“, erklärte er. In mehr als
fünfzig Städten der alten Bundesrepublik Deutschland sind heute seine Werke zu
sehen, sei es in Museen, in Kirchen oder im öffentlichen Raum. Exemplarisch in
Berlin sind das sog. „Lindenportal“ für die polnische Botschaft Unter den
Linden, welches aus 224 stilisierten Lindenblättern besteht, sowie die Treppengeländer
für das damalige Zeughaus oder für die Staatsoper. Andere Beispiele sind der
Brunnen auf dem Strausberger Platz oder das A-Portal der Berliner
Stadtbibliothek.
Auch als Schriftsteller und Fotograf zeichnete sich Fritz Kühn aus: Insgesamt schrieb er zwölf Kunstbücher, von denen drei mit Preisen gewürdigt wurden. Mit der Fotografie fing er schon zu Beginn der 1920iger Jahre an. So erscheint im Jahr 1938 das Lehrbuch Geschmiedetes Eisen, welches Fotografien von geschmiedeten Belegexemplaren seiner Ideen sammelt. Seine erste richtige fotografische Arbeit kommt 1947 mit dem Titel 10 Jahre Kunstschmiede Fritz Kühn heraus, in der er sich mit dem Material Eisen auseinandersetzt. Viele seiner Fotografien werden entweder in Fachzeitschriften veröffentlicht oder ausgestellt: Beispiele dafür sind die Ausstellungen Ungegenständliche Fotografie (Basel, 1960) oder Internationale Fotografie (Brasilien, 1960). An der Weltausstellung in Brüssel 1958 schafft er auch eine Serie von Detailstudien über die unterschiedlichen Pavillons. Bis heute bleibt die Bewahrung Kühns künstlerischen Erbes eine besondere Herausforderung für die 2003 von seiner Enkelin geschaffene Fritz-Kühn-Gesellschaft.
Das Kunsthaus Dahlem lädt Sie herzlich zur Vernissage der Ausstellung am Donnerstag, den 30. März um 19Uhr ein.
Laufzeit der Ausstellung: 31. März – 18. Juni 2017
Mehr Informationen finden Sie auf unserer Website http://kunsthaus-dahlem.de/
Falls Sie sich für Fritz Kühn und sein Werk interessieren, empfehlen wir die Website der Fritz-Kühn-Gesellschaft sowie die Sendung der ARD „Sehen und Gestalten“ vom 17. August 2016:
http://fritz-kuehn-gesellschaft.de/
http://www.ardmediathek.de/radio/Kulturtermin/Sehen-und-Gestalten-Fritz-K%C3%BChn/kulturradio/Audio?bcastId=9839182&documentId=37196170
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