Samstag, 29. August 2015

Ein weiterer Leihgeber: das Paul and Virginia Fontaine Archiv in Texas



Paul Fontaine (1913-1996) war ein Maler des abstrakten Expressionismus aus Worcester Massachusetts. Er widmete sich dem abstrakten Expressionismus.  Er lebte in Italien und Frankreich, später mit seiner Frau im Nachkriegsdeutschland und dann in Mexico. Das Fontaine-Archiv wurde 1999 nach seinem Tod in Texas in Austin gegründet und stellt eine Kollektion von Kunstwerken dar, für Kunsthistoriker deren Forschung sich auf amerikanische Künstler die im Ausland lebten konzentriert. Betreut wird es von der Tochter des Ehepaars Fontaine. Das Archiv beinhaltet neben zahlreichen Briefen und Dokumenten aus dem Leben des Künstlers und seiner Frau, Virginia Fontaine, Kuratorin und Fotografin, auch zahlreiche seltene Austellungskataloge aus den 30er Jahren, und viele Kunstwerke die das Paar über die Jahre  gesammelt hat. 





Eine besonders interessante Zeit aus dem Leben des Künstlerpaares ist ihr Aufenthalt im Nachkriegsdeutschland. Beide entschieden sich nach dem Krieg nach Europa überzusiedeln. Das Paar lebte zuerst in Frankfurt und dann in Darmstadt wo Paul Fontaine eine Stelle bei „Stars and Strips“ annahm, ein von der amerikanischen  Militärverwaltung herausgegebenes Magazin, wofür er bis zu seiner Pensionierung 1970 die Karikaturen malte. Dank der Unterstützung seiner Frau, hatten die Fontaines schnell Kontakte zu deutschen Künstlern geknüpft. Durch die Freundschaft von Virginia mit Hanna Bekker vom Rath, Kunstsammlerin und Gründerin des Frankfurter Kunstkabinetts, trat er diesem schnell bei. In dieser Zeit entstanden viele Fotographien die heute noch im Archiv zu finden sind und die die damalige Künstlerszene im Nachkriegsdeutschland dokumentieren. Zu finden sind darunter Fotos von Hans Hartung oder Emy Roeder in ihren Ateliers. In ihrer Zeit in Frankfurt kauften die Fontaines auch moderne und abstrakte europäische Kunst, um auf diese Weise den notleidenden Künstlern zu helfen. Auf ihren vielen Reisen kam es zu zahlreichen Bekanntschaften mit deutschen Künstlern. Während einer Reise nach Berlin trafen Paul und Virginia u.a. Hans Uhlmann. Dabei entstand die Fotographie die zurzeit in der aktuellen Ausstellung im Kunsthaus zu sehen ist. Diese Leihgabe vom Fontaine-Archiv zeigt den Künstler bei der Arbeit in seinem Atelier und lässt zugleich erahnen, unter welch bescheidenen Umständen die Künstler nach 1945 lebten und arbeiteten.

Wieder einmal kann man sehen wie faszinierend es ist zu verstehen woher die Leihgaben einer  Ausstellung kommen, die Fotographie ist nicht nur ein Bild des Künstlers sondern hat eine ganze Entstehungsgeschichte.

Zum Abschluss kann ich auf die Internetseite des Archivs verweisen. Sie ist auf jeden Fall einen Besuch wert und gibt einen schönen Einblick in das Leben des Künstlerpaares: http://www.fontaine.org




Amelie Fleury






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