Paul Fontaine (1913-1996) war ein
Maler des abstrakten Expressionismus aus Worcester Massachusetts. Er widmete
sich dem abstrakten Expressionismus.
Er lebte in Italien und Frankreich, später mit seiner Frau im
Nachkriegsdeutschland und dann in Mexico. Das Fontaine-Archiv wurde 1999 nach
seinem Tod in Texas in Austin gegründet und stellt eine Kollektion von
Kunstwerken dar, für Kunsthistoriker deren Forschung sich auf amerikanische Künstler
die im Ausland lebten konzentriert. Betreut wird es von der Tochter des
Ehepaars Fontaine. Das Archiv beinhaltet neben zahlreichen Briefen und
Dokumenten aus dem Leben des Künstlers und seiner Frau, Virginia Fontaine,
Kuratorin und Fotografin, auch zahlreiche seltene Austellungskataloge aus den
30er Jahren, und viele Kunstwerke die das Paar über die Jahre gesammelt hat.
Eine besonders interessante Zeit
aus dem Leben des Künstlerpaares ist ihr Aufenthalt im Nachkriegsdeutschland.
Beide entschieden sich nach dem Krieg nach Europa überzusiedeln. Das Paar lebte
zuerst in Frankfurt und dann in Darmstadt wo Paul Fontaine eine Stelle bei „Stars
and Strips“ annahm, ein von der amerikanischen Militärverwaltung herausgegebenes Magazin, wofür er bis zu
seiner Pensionierung 1970 die Karikaturen malte. Dank der Unterstützung seiner
Frau, hatten die Fontaines schnell Kontakte zu deutschen Künstlern geknüpft.
Durch die Freundschaft von Virginia mit Hanna Bekker vom Rath, Kunstsammlerin
und Gründerin des Frankfurter Kunstkabinetts, trat er diesem schnell bei. In
dieser Zeit entstanden viele Fotographien die heute noch im Archiv zu finden
sind und die die damalige Künstlerszene im Nachkriegsdeutschland dokumentieren.
Zu finden sind darunter Fotos von Hans Hartung oder Emy Roeder in ihren
Ateliers. In ihrer Zeit in Frankfurt kauften die Fontaines auch moderne und
abstrakte europäische Kunst, um auf diese Weise den notleidenden Künstlern zu
helfen. Auf ihren vielen Reisen kam es zu zahlreichen Bekanntschaften mit deutschen
Künstlern. Während einer Reise nach Berlin trafen Paul und Virginia u.a. Hans
Uhlmann. Dabei entstand die Fotographie die zurzeit in der aktuellen Ausstellung
im Kunsthaus zu sehen ist. Diese Leihgabe vom Fontaine-Archiv zeigt den
Künstler bei der Arbeit in seinem Atelier und lässt zugleich erahnen, unter
welch bescheidenen Umständen die Künstler nach 1945 lebten und arbeiteten.
Wieder einmal kann man sehen wie
faszinierend es ist zu verstehen woher die Leihgaben einer Ausstellung kommen, die Fotographie ist
nicht nur ein Bild des Künstlers sondern hat eine ganze Entstehungsgeschichte.
Zum Abschluss kann ich auf die
Internetseite des Archivs verweisen. Sie ist auf jeden Fall einen Besuch wert
und gibt einen schönen Einblick in das Leben des
Künstlerpaares: http://www.fontaine.org
Amelie Fleury
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