Die Zusammenarbeit mit Schulklassen ist eine Aufgabe, die
uns sehr am Herzen liegt – was auch ein Grund dafür ist, dass alle Schüler
freien Eintritt in das Kunsthaus bekommen. Was haben wir bei unserem letzten
Projekt gemacht und warum könnte eine Führung von Interesse für Ihre Schüler
sein? Das erfahren Sie hier.
Am Mittwoch, den 14. Dezember hat uns die Abibac-Klasse*
vom Lycée Clémenceau aus Montpellier besucht. Jedes Jahr organisieren die
Abibac-Lehrer eine Reise nach Berlin mit ihren Schülern der 13. Klasse. Dadurch
können sie wichtige Orte der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts
besichtigen, wie z.B die East Side Gallery, das Brandenburger Tor oder das Stasi-Gefängnis
Hohenschönhausen. Anfang Oktober habe ich also Frau Helmreich, die deutsch-französische
Geschichtslehrerin des Gymnasiums und eine der Organisatorinnen kontaktiert,
um sie mit ihren Schülern ins Kunsthaus einzuladen. Sie war sehr begeistert und
ein paar Wochen später stand die Führung auf dem Programm der Reise im Jahr 2016.
Bei der Führung des Kunsthauses wurden zahlreiche Themen
erwähnt: Die Durchsetzung der NS-Kunst zwischen 1933 und 1945, das Beispiel
Arno Brekers als Staatskünstler und die Geschichte seines Ateliers sowie die
Rehabilitierung der sogenannten ‚entarteten’ Kunst nach dem zweiten Weltkrieg
und die damit verbundene Auseinandersetzung um eine neue Kunstrichtung. In diesem Rahmen wurden Werke von Marcks,
Grzimek, Seitz, Uhlmann, Heiliger und Stomps vorgestellt. Danach haben die
Schüler noch die Gelegenheit gehabt, sich das Brücke-Museum anzuschauen und
dadurch eine von den Nationalsozialisten verfolgte und nach dem Krieg
rehabilitierte Kunstbewegung kennen zu lernen, was zu den Themen der Führung im
Kunsthaus natürlich gut passt.
So wird schon klar, warum ein Besuch des Kunsthauses für
junge Schüler relevant ist: Die bewegte Geschichte des Gebäudes ermöglicht
ihnen, mehr über die Geschichte Deutschlands von 1933-1945 zu lernen und die
nationalsozialistische Architektur- und Kulturpolitik besser zu verstehen. Die
Skulpturen der Ausstellungen spiegeln die politischen Spannungen dieser Zeit wider
und illustrieren ganz deutlich die enge Verbindung zwischen Kunst und Politik.
Sie sind Lehrer/in oder Schulleiter/in und wir haben Ihr
Interesse geweckt? Dann können Sie uns gerne per Email oder Telefon
kontaktieren, wir würden uns sehr freuen, eine Führung mit Ihnen zu organisieren!
* Sogenannte
Abibac-Klassen gibt es in Frankreich und in Deutschland und sie bieten
Gymnasiumsschülern die Möglichkeit, sowohl das französische als auch das
deutsche Abitur zu bekommen – dafür lernen sie die Geschichte beider Länder in
der Fremdsprache und setzen sich mit der Literatur des Partnerlandes
auseinander
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen