Seit dem 13. Januar ist
unsere Ausstellung „Bespielbare Skulptur - Das Bühnenbild für Faust II von
Alexander Camaro und Bernhard Heiliger“ auf der Galerie des Kunsthauses zu
sehen. Dies ist die perfekte Gelegenheit, Ihnen Alexander Camaro und die
Camaro-Stiftung als unseren Kooperationspartner vorzustellen!
Sehr früh steht der
1901 geborene Camaro in Verbindung mit Kunst: Nach seiner Ausbildung in
Akrobatik und Artistik, seinem Studium der Malerei und seiner Ausbildung im
freien Tanz, engagiert er sich ab 1931 als Solotänzer, Ballettmeister,
Kabarettist und Leiter einer Tanzgruppe. Nach dem Krieg kehrt er nach Berlin
zurück und fängt eine sehr produktive malerische Phase an: 1946 bekommt er
seine erste Einzelausstellung in der Galerie Rosen und nimmt den Künstlernamen
Camaro an. 1949 ist er Mitbegründer des surrealistisch geprägten Künstlerkabaretts
„Die Badewanne“, wo er als Maler, Tänzer und Pantomimekünstler tätig ist; er
nimmt auch an der Künstlergruppe „Prolog“ teil. Nach seiner Heirat mit Renata
Gentner 1966 bezieht er 1971 ein Atelierhaus in Kampel, wo sie neben ihrem Sitz
in Berlin arbeiten. 1992 stirbt er in der Hauptstadt. Die Qualität seiner
Arbeit wurde durch Auszeichnungen, seine Professorstelle in Berlin und seine
Mitgliedschaft an der Akademie der Künste gewürdigt.
Kein Wunder, dass
Camaro seine Laufbahn als Hochseilsartist begonnen hat: Seine ganze Karriere
ist durch einen permanenten Hochseiltanz zwischen unterschiedlichen Kunstformen
gekennzeichnet. Als Solotänzer tritt er zum ersten Mal 1930 in Wigmans
Choreographie des „Totenmals“ von Talhoff auf und ist bis 1944 an vielen
Tanzaufführungen in Deutschland und im Ausland beteiligt. Als Maler wird er
zunächst von dem Expressionismus seines Lehrers Otto Mueller beeinflusst. Seine
bevorzugten Themen sind mit seinem eigenen Leben verbunden: Theater, Zirkus und
deren Artisten, Frau oder Natur. Mit der Zeit widmet er sich sowohl der
Figuration, wie beim Bilderzyklus „Dem Hölzernen Theater“ 1945/46, als auch der
Abstraktion, wie in seinen „Instrumentenbildern“ der 1960erJahre. Als Regisseur
drehte er eine Reihe von experimentellen surrealistisch geprägten Filmen. Als
Schriftsteller hinterließ er zahlreiche poetische Texte aus Tage- und
Notizbüchern.
Kurz vor ihrem Tod 2009
gründete Renata Camaro die Camaro-Stiftung. Diese hat seit 2011 ihren Sitz in
einem historischen Gebäude an der Potsdamerstrasse, das 1893 im Auftrag
des Vereines Berliner Künstlerinnen und Kunstfreundinnen und des
Viktoria-Lyceums erbaut wurde. Ziel der Stiftung ist es, das künstlerische Erbe
des Künstlerpaars zu bewahren und deren Werk in die Öffentlichkeit zu tragen.
Sie bemüht sich auch darum, zeitgenössische Kunstprojekte in vielen Bereichen
zu fördern. Mehr über Ausstellungen und Camaros Werk erfahren Sie unter:
http://www.camaro-stiftung.de/
Im Kunsthaus Dahlem
zeigt die neue Ausstellung Lithographien von Camaro und Heiliger, die 1966
anlässlich ihrer Zusammenarbeit mit dem Regisseur Ernst Schröder für die
Inszenierung von Faust II im Schillertheater entstanden sind.
Camaro, der die Kostüme entwarf, zeichnete sich durch seine Modernität und
seinen Antikonformismus aus: Bei der Aufführung ließ er Engel grotesk vermummt
auf die Bühne treten, Mephisto in Blue Jeans das gewohnte Bild brechen – und
wurde deswegen von der damaligen Kritik belohnt.
Dauer der Ausstellung:
bis 27. März 2017
Öffnungszeiten: täglich
außer Dienstag, 11-17h
Auf Ihren Besuch freuen
wir uns schon!
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