Dienstag, 20. Dezember 2016

Französische Schüler lernen das Kunsthaus kennen

Die Zusammenarbeit mit Schulklassen ist eine Aufgabe, die uns sehr am Herzen liegt – was auch ein Grund dafür ist, dass alle Schüler freien Eintritt in das Kunsthaus bekommen. Was haben wir bei unserem letzten Projekt gemacht und warum könnte eine Führung von Interesse für Ihre Schüler sein? Das erfahren Sie hier.

Am Mittwoch, den 14. Dezember hat uns die Abibac-Klasse* vom Lycée Clémenceau aus Montpellier besucht. Jedes Jahr organisieren die Abibac-Lehrer eine Reise nach Berlin mit ihren Schülern der 13. Klasse. Dadurch können sie wichtige Orte der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts besichtigen, wie z.B die East Side Gallery, das Brandenburger Tor oder das Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen. Anfang Oktober habe ich also Frau Helmreich, die deutsch-französische Geschichtslehrerin des Gymnasiums und eine der Organisatorinnen kontaktiert, um sie mit ihren Schülern ins Kunsthaus einzuladen. Sie war sehr begeistert und ein paar Wochen später stand die Führung auf dem Programm der Reise im Jahr 2016.

Bei der Führung des Kunsthauses wurden zahlreiche Themen erwähnt: Die Durchsetzung der NS-Kunst zwischen 1933 und 1945, das Beispiel Arno Brekers als Staatskünstler und die Geschichte seines Ateliers sowie die Rehabilitierung der sogenannten ‚entarteten’ Kunst nach dem zweiten Weltkrieg und die damit verbundene Auseinandersetzung um eine neue Kunstrichtung.  In diesem Rahmen wurden Werke von Marcks, Grzimek, Seitz, Uhlmann, Heiliger und Stomps vorgestellt. Danach haben die Schüler noch die Gelegenheit gehabt, sich das Brücke-Museum anzuschauen und dadurch eine von den Nationalsozialisten verfolgte und nach dem Krieg rehabilitierte Kunstbewegung kennen zu lernen, was zu den Themen der Führung im Kunsthaus natürlich gut passt.

So wird schon klar, warum ein Besuch des Kunsthauses für junge Schüler relevant ist: Die bewegte Geschichte des Gebäudes ermöglicht ihnen, mehr über die Geschichte Deutschlands von 1933-1945 zu lernen und die nationalsozialistische Architektur- und Kulturpolitik besser zu verstehen. Die Skulpturen der Ausstellungen spiegeln die politischen Spannungen dieser Zeit wider und illustrieren ganz deutlich die enge Verbindung zwischen Kunst und Politik.

Sie sind Lehrer/in oder Schulleiter/in und wir haben Ihr Interesse geweckt? Dann können Sie uns gerne per Email oder Telefon kontaktieren, wir würden uns sehr freuen, eine Führung mit Ihnen zu organisieren!


* Sogenannte Abibac-Klassen gibt es in Frankreich und in Deutschland und sie bieten Gymnasiumsschülern die Möglichkeit, sowohl das französische als auch das deutsche Abitur zu bekommen – dafür lernen sie die Geschichte beider Länder in der Fremdsprache und setzen sich mit der Literatur des Partnerlandes auseinander

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