Genau
vor einer Woche haben 4 Studenten der UdK in unserem Garten ein Projekt durchgeführt.
Das Programm „Kunstraumerkundung“ ist eine Zusammenarbeit zwischen den
Studenten und einer Dahlemer Schule. Dabei geht es darum, den Schülern Kunst
nahe zu bringen, sie einmal aus den Klassenräumen herauszuhohlen, um sich
mit Form, Perspektive und
Materialien auseinanderzusetzen. Der Tag stand unter dem Motto: „Wenn Kreis und
Linie Papier verlassen haben“ und die Schüler der 9. Klasse der Gail S.
Halvorsen konnten den Heiliger-Skulpturengarten erkunden.
Zu
Beginn des Workshops, zeichneten die Jugendlichen die Skulpturen nach. Im
Anschluss zu dieser ersten Auseinandersetzung mit den Kunstwerken wurde über
die entstandenen Skizzen diskutiert. Wie ist die Oberfläche geschaffen? Aus
welcher Perspektive ist die Skizze entstanden? Manchmal hatten zwei Schüler die
gleiche Skulptur nachgezeichnet, was sehr interessant war: der Vergleich der
Skizzen zeigte nämlich zwei verschiedene Herangehensweisen: Flächenarbeit und
Linienarbeit.
Es
folgte eine Präsentation von Bernhard Heiligers bildhauerischer Arbeit. In den 1960er
Jahren löste sich Heiliger von seiner Figuration à la Henry Moore und knüpfte
sein Schaffen an die gegenstandslose Kunst des europäischen Informel.
Festzuhalten sind die unterschiedlichen Stilphasen, welche mit einem Wechsel der verwendeten
Materialien und Techniken einhergehen. Heiligers Werk lässt sich demnach in
eine frühe Bronzezeit und eine späte Eisenzeit trennen. Die Skulpturentitel sind
mythologisch inspiriert:
Die
Skulptur Helios (auf dem Bild unten) zeigt einen
Sonnenwagen. Helios war der Sonnengott dessen Aufgabe es war, den Sonnenwagen, der von vier Hengsten gezogen wurde,
über den Himmel zu lenken.
Assoziatives
Schreiben, Fotografieren, Performance, Verhüllung mit Tüchern oder die Skulpturen
mit Früchten nachzubauen, waren die anschließenden Aufgaben der Schüler. Diese
verschiedenen Übungen haben den Schülern ermöglicht Kunst mit ihren Ideen
zu ergänzen, zu entdecken und richtig mit dem Raum zu interagieren. Die
Verhüllung zeigte zum Beispiel das Spiel von Licht, Schatten und Wind: man
sieht, wie die Skulptur Teil ihrer Umgebung wird.
Als persönliches Feedback kann ich die Vielfältigkeit der Aufgaben loben, es war für jeden etwas dabei und die Ergebnisse der Arbeiten sind beeindruckend geworden. Die Auseinandersetzung mit Themen wie Fläche, Linie, Perspektive, Form und Materialien, Abstraktion und Figuration ist sehr gelungen.
Amelie Fleury
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